Stellungnahme der verdi-Hochschulgruppe an der MLU, 17.6.2025
Nicht nur in den USA unter Trump nehmen Angriffe auf die Universitäten derzeit zu. Auch hierzulande stehen die Hochschulen durch auferlegte Sparpolitiken und politische Angriffe unter Druck.
Anfang Juni hat die rechtsextremistische AfD über eine kleine Anfrage und einen Antrag im Landtag von Sachsen-Anhalt einen weiteren Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit an den Hochschulen gestartet.
In einer kleinen Anfrage wurden die Hochschulen dazu aufgefordert, Wissenschaftler*innen, Abschlussarbeiten, Seminare, Projekte und vieles mehr zu nennen, die sich wissenschaftlich und kritisch mit der Bedeutung des Kolonialismus beschäftigen. Zudem brachten die Rechtsextremen einen grundgesetzeswidrigen Antrag ein, in dem über die Zielvereinbarungen Druck auf die Hochschulen ausgeübt werden sollte. Ziel war die Abschaffung der kritischen Auseinandersetzung mit Geschlecht, geschlechtlicher Diskriminierung und damit einhergehenden sozialwissenschaftlichen Theorien im Land.
Als Beschäftigte in der verdi-Hochschulgruppe sprechen wir den direkt angegriffenen Kolleg*innen in diesen Bereichen unsere volle Solidarität aus. Wir verurteilen diese Einschüchterungsmanöver und die antidemokratischen Versuche, einzelne wissenschaftliche Denkschulen, ihre Beiträge und unsere vielfältige Gesellschaft anzugreifen.
Wir appellieren an die demokratischen Parteien, sich diesen Angriffen entgegenzustellen: Wir müssen die Wissenschaftsfreiheit verteidigen!
Stellungnahme zur Debatte rund um Arbeitsbedingungen von Beschäftigten des Studierendenrat der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (StuRa), 17.6.2025
In den letzten Wochen wurden die Personalstruktur und Arbeitsbedingungen am StuRa wiederholt zum Thema hochschulpolitischer Auseinandersetzung. Diese Debatten haben unter den betroffenen Kolleg*innen für Unsicherheit gesorgt.
Als verdi-Hochschulgruppe und Beschäftigtenvertretung an der MLU appellieren wir an alle Beteiligten, die Interessen von Studierenden und Beschäftigten dabei nicht gegeneinander auszuspielen.
Dem StuRa kommt als Arbeitgeber eine besondere soziale Verantwortung zu. So gerechtfertigt studentische Interessen rund um den Semesterbeitrag auch sein mögen, Debatten über alternative Personalstrukturen dürfen nicht zu Einsparungen, Arbeitsverdichtung bei den Beschäftigten, Auslagerung der Tätigkeiten auf ehrenamtliche Basis oder (Änderungs)Kündigungen beim bestehenden Personal führen. Etwaige neue Personalstrukturen sind in enger Beteiligung mit den Beschäftigten zu entwickeln. Die Norm guter Arbeit stellen sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse und die Regelungen des Tarifvertrags der Länder dar, die nicht durch die Prekarisierung von Stellen unterlaufen werden dürfen. Wir erinnern den StuRa in diesen Punkt auch an seine eigene Angestelltenrichtlinie (§ 3), die entsprechendes festhält.
Wir appellieren in dieser Debatte daher an die soziale Verantwortung des StuRas als Arbeitgeber und sprechen den Kolleg*innen unsere volle Solidarität aus.
Wir freuen uns als ver.di-Hochschulgruppe dabei über die gestiegene Wahlbeteiligung und das Vertrauen in unsere gemeinsame Liste.
Wir möchten uns herzlich bei allen Kandidierenden, Wahlkämpfer*innen und Wähler*innen für eure Arbeit bedanken und euer Vertrauen bedanken. Und natürlich gratulieren wir allen engagierten Kolleg*innen zur Wahl!
Zu den Ergebnissen
Bei einer von 16,21 auf 24,7 gestiegenen Wahlbeteiligung konnten wir 2025 im Vergleich zu 2020 einen höheren Stimmanteil erzielen und ziehen nun mit mehr Sitzen in den Personalrat ein.
Auch bei den Wahlen des Hauptpersonalrat beim Land zeigt sich ein erfreuliches Ergebnis. Dort haben wir als ver.di 4 von 12 Sitzen gewonnen!
Gutes Signal für unsere Tarifrunde im Winter
Die gestiegene Wahlbeteiligung ist für uns ein erfreuliches Signal – denn nur gemeinsam sind wir stark!
Das wird auch besonders für die Tarifrunder der Länder im Winter 2025/2026 wichtig: In der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage werden die Arbeitgeber*innen uns keinen Cent schenken. Deswegen: mach mit und werde Mitglied.
Auf dieser Seite möchten wir euch darüber aufklären, was wir als Aktive im Personalrat für uns als Beschäftigte an der MLU tun und warum wir wieder um jede Stimme für eine starke Beschäftigtenvertretung kämpfen.
Dieses Mal treten wir ver.di-Mitglieder und GEW-Mitglieder gemeinsam als Liste “ver.di + GEW= Gemeinsam stark mit euch!” an.
Hier findet ihr alle Informationen über unsere Liste:
Wir achten darauf, dass die Rechte und Schutzvorschriften der Beschäftigten eingehalten werden.
Wir sind immer für euch da, wenn ihr Fragen habt oder euch über etwas beschweren wollt.
Wir helfen euch, indem wir eure Anliegen an die richtige Stelle weitergeben.
Wir unterstützen insbesondere Kolleg*innen mit Behinderung, Auszubildende und ausländische Beschäftigte dabei, sich in der Dienststelle einzuleben.
Unser wichtigstes Recht ist das allgemeine Initiativrecht, um Maßnahmen anzustoßen, die der Universität und euch als ihren Angehörigen dienen.
Über unsere Liste
Unsere Liste ist divers aus verschiedenen Bereichen der Universität aufgestellt, um die unterschiedlichen Arbeitsrealitäten in den Personalrat zu bringen. Denn: Gemeinsam sind wir stärker!
Für die Gruppe Arbeitnehmer*innen kandidieren:
Juliane Kyritz, Bibliothekarin
Dr. Heiko Kempa, wiss. Mitarbeiter
Peggy Patzner, Sachgebietsleiterin
Dr. Wolfgang Langer, wiss. Mitarbeiter
Eva Tichatschke, Lehrkraft
Roland Östreich, Hausmeister
Dr. Melanie Zinkhan, Projektleiterin
Dr. Dirk Dobritzsch, wiss. Mitarbeiter
Markus Wagner, FAMI Bibliothek
Grainne Baker, Lehrkraft
Vincent Rau, stud. Hilfskraft
Dr. Julia Nitz, Privatdozentin
Nico Oertel, Netzwerkadministrator
Jana Ochsendorf, Studienassistentin
Katja Pürschel, Sekretärin
Franz Schönberg, techn. Mitarbeiter
Annika Weißenborn, techn. Assistentin
Markus Hinz, Versuchstechniker
Dr. Alexandra Ritter, wiss. Mitarbeiterin
Tabea Janssen, FAMI Archiv
René Ziolkowski, Hausmeister
Annett Thüring, wiss. Mitarbeiterin
Kevin Jochmann, FAMI Bibliothek
Laura Hauff, Sekretärin
Dr. Jan Grau, wiss. Mitarbeiter
Dr. Anne Großkopf, wiss. Mitarbeiterin
Jan Borchers, Lehrkraft
Anja Bönisch, Studiengangsmanagement
Silvia Sandmann, Referentin
Melanie Heimbach, FAMI Bibliothek
Dr. Kathrin Hirschinger, wiss. Mitarbeiterin
Lukas Mittag, Sekretär
Dr.-Ing. René Androsch, Professor
Stefanie Stahn, Sachbearbeiterin
Tino Schlögl, Leiter Career Center
Anja Linke, Dipl. Bibliothekarin
Matthias Baran, Lehrkraft
Wofür steht unsere Liste? Diese Forderungen vertreten wir als Liste für unsere Hochschule:
Kürzungen? Verhindern! Für eine nachhaltige Finanzierung und Personalaufbau.
Perspektiven? Schaffen! Für mehr Entfristung und Übernahmen von Auszubildenden. Dauerstellen für Daueraufgaben.
Gute Qualifikationsbedingungen? Durchsetzen! Für die Einhaltung und Durchsetzung von Qualifikationsvereinbarungen.
Digitalisierung und KI? Nur zur Entlastung! Wir stehen für eine sozial verantwortliche Nutzung nur da, wo sie uns Arbeitnehmer*innen entlastet.
Tarifverträge? Anwenden! Durchsetzung in Konflikten um Urlaubsregelungen, Arbeitszeit-Bestimmungen und Bezahlung.
Familienfreundlichkeit? Na klar! Wir setzen uns für familienfreundliche Arbeitsbedingungen ein.
Parteiisch? Mit euch! Gewerkschaft heißt: Ressourcen und bundesweite Vernetzung machen uns gemeinsam durchsetzungsstark.
Du möchtest Mitmachen? Spricht mit Deinen Kolleg*innen und hilf uns beim Verteilen unseres Materials!
Zeit ist etwas, das gespart oder erworben werden kann und möglichst effizient genutzt werden sollte. Zeitersparnisse in der Produktion von Gütern führen nicht automatisch zu mehr Freizeit, sondern zu erhöhten Anforderungen im Beruf und an die so genannte Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Freie Zeit steht aber nicht allen gleich zur Verfügung. Sie ist ungleich verteilt und hängt ganz maßgeblich von Geschlecht, Herkunft und ökonomischer Lage ab. Wegen der ungerechten Verteilung von Haus- und Sorgearbeit, sind vor allem Frauen davon betroffen und leiden am meisten unter Zeitarmut.
Der Vortrag führt in (queer)feministischen Zeittheorien ein und beleuchtet, wie Zeit mit Kapitalismus, Patriarchat und Heteronormativität zusammenhängt. Darüber hinaus werden Ansätze feministische Zeitpolitik vorgestellt, die auf Arbeitszeitverkürzung und auf die Herstellung von Zeitgerechtigkeit durch eine gerechte(re) Aufteilung von Lohn- und Sorgearbeit und damit ein besseres Leben für alle Menschen abzielen.
Dr. Friederike Beier ist Politikwissenschaftler*in und wissenschaftliche Mitarbeiter*in im Arbeitsbereich Gender & Diversity am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin. Sie beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit queer-feministischen, materialistischen und dekolonialen Theorien zu Zeit, Geschlecht und Arbeit. Zuletzt ist von ihr der Sammelband ‚Materialistischer Queerfeminismus. Theorien zu Geschlecht und Sexualität im Kapitalismus‘ im Unrast Verlag erschienen. Friederike Beier wohnt in Berlin (der Stadt der langen Wege), leistet Sorgearbeit und hat deshalb nie genug Zeit.
Info- und Austauschveranstaltung: „Arbeitszeit in der TVöD-Runde und darüber hinaus“ 13.01.2025 18-20 Uhr Anhalter Zimmer, Burse zur Tulpe, Universitätsring 5
Vortrag mit Friederike Beier „Zeitungerechtigkeit und die Zeiten der Sorge: Feministische Theorien und Politiken der Zeit“ 20.01.2025 19-21 Uhr Studentisch Selbstverwalteter Raum (SSR), Adam-Kuckhoff-Straße 34a
Interesse, aber keine Zeit? Am Ende der Seite haben wir Texte und Podcasts zum Thema zusammengetragen – einfach runterscrollen!
Arbeitszeitverkürzung als Forderung in den Tarifhandlungen: Was denkst Du darüber?
Ob im Fernverkehr oder ab Januar in der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes: Die Absenkung der regelmäßigen Lohnarbeitszeit bei vollem Lohn- und Personalausgleich wird aktuell wieder zu einer Forderung in Tarifkämpfen und gesellschaftlichen Debatten.
Begründungen gibt es viele. Sie reichen von Gesundheitsschutz über mehr Vereinbarkeit von Lohnarbeit mit Familienaufgaben bis hin zu Fach- und Arbeitskräftemangel. Arbeitgeber fordern hingegen teilweise wieder eine Ausweitung der Arbeitszeit und in einigen Fällen – Bsp. Lehrer*innen in Sachsen-Anhalt – wurde das Arbeitsvolumen zuletzt sogar vergrößert.
Auch in der kommenden Tarifrunde wird Arbeitszeit von unserer Gewerkschaft als Forderung eingebracht. Daher möchten wir bei unseren beiden Veranstaltungen, die gemeinsam von der verdi-Hochschulgruppe, dem AK Gewerkschaften des StuRa und der GEW Sachsen-Anhalt organisiert werden, ins Gespräch mit euch kommen und Meinungen austauschen: Was denkst Du über Arbeitszeitverkürzung als Forderung? Welche Bedenken hast Du bei dem Thema? Wärst Du bereit, dafür zu streiken?
Hiermit möchten wir euch herzlich zum nächsten verdi-Hochschulgruppentreffen einladen.
Wir treffen uns am Dienstag, 17.12. von 16:30 bis 18:00 Uhr im Anhalter Zimmer in der Tulpe am Uniplatz. Es gibt Kekse und Tee! 🙂
Bitte teilt uns gern mit, ob ihr kommt und, ob ihr eine Kinderbetreuung benötigt. Die Tagesordnung wird zeitnah vor den Terminen verschickt. Themenwünsche können jederzeit an uns kommuniziert werden.
Hiermit möchten wir zum nächsten verdi-Hochschulgruppentreffen einladen.
Wir treffen uns am Dienstag, 26.11. von 16:00 bis 17:30 Uhr im Anhalter Zimmer in der Tulpe am Uniplatz.
Bitte teilt uns gern mit, ob ihr kommt und, ob ihr eine Kinderbetreuung benötigt. Die Tagesordnung wird zeitnah vor den Terminen verschickt. Themenwünsche können jederzeit an uns kommuniziert werden.
Hiermit möchten wir zum nächsten verdi-Hochschulgruppentreffen einladen.
Wir treffen uns am Dienstag, 15.10. von 16:30 bis 18:00 Uhr im Anhalter Zimmer in der Tulpe am Uniplatz.
Bitte teilt uns gern mit, ob ihr kommt und, ob ihr eine Kinderbetreuung benötigt. Die Tagesordnung wird zeitnah vor den Terminen verschickt. Themenwünsche können jederzeit an uns kommuniziert werden.
hiermit weisen wir euch herzlich auf die Veranstaltungsreihe “Kriegstüchtig oder Friedensbewegt” hin, die im Wintersemester gemeinsam von uns als ver.di-Betriebsgruppe, GEW Hochschulgruppe und Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen Anhalt organisiert wird.
Alle Veranstaltungen finden von 18-20 Uhr im Hörsaal XVIII im Melanchthonianum (Universitätsplatz 9) statt.
Den Veranstaltungsflyer zum Nachlesen und Teilen gibt es hier zum Download: